DM Schwimmen in Berlin: Titeljagd mit besonderen Reizen

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Nachdem die Entscheidungen im Wasserspringen bereits am heutigen Dienstag begonnen haben, werden im Rahmen von „DIE FINALS 2021“ ab Donnerstag gleichzeitig auch die Deutschen Meisterschaften im Beckenschwimmen in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) ausgetragen. Zum Dauerläufer wird bei diesen Titelkämpfen dabei Poul Zellmann. Der 25-Jährige von der SG Essen hat für alle fünf Freistilrennen von 100m bis 1500m gemeldet, er kommt inklusive der Vorläufe somit auf 3.700m Wettkampf-Meter. „Ich trete dabei immer an, um zu gewinnen. Über 100m mit Damian Wierling als Gegner wird das wohl schwierig, aber sonst ist es schon möglich“, erklärte Zellmann auf der Pressekonferenz des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) selbstbewusst zu seinem Mammutprogramm.

Seit Jahren gehört Zellmann zur Nationalmannschaft und konnte sich im April auch für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli – 08. August) qualifizieren. Die Vorbereitung des Saisonhöhepunkts hat natürlich Priorität, die nationalen Meriten will er sich in der Hauptstadt aber nicht entgehen lassen. „Wir haben zuletzt viel trainiert und versucht, an Stellschrauben zu drehen, wo es noch nicht so geklappt hatte bis zur Olympiaqualifikation im April, um dann noch mal einen draufsetzen zu können“, sagte Zellmann. Jetzt gelte es, bei den „FINALS“ im Kampf Mann gegen Mann zu sehen, wo er gerade genau steht. „Wir werden schöne Rennen sehen“, sagte Zellmann. „Es gilt, Reize zu setzen und die Rennen sollen Spaß machen, um neue Energie zu sammeln Richtung Tokio.“

Positiv gestimmt ist auch Kathrin Demler. Die 24-Jährige hatte im April zwar die Olympianorm über 200m Lagen um gerade einmal 22 Hundertstel verpasst, danach aber mit Finalplatz sieben ein überzeugendes EM-Debüt in Budapest (HUN) erlebt. Auch sie freut sich nun auf die DM-Rennen in Berlin, womöglich kommt dort zum bislang einzigen Titelgewinn aus dem Jahr 2013 nun noch ein weiterer hinzu. Überraschen würde es angesichts ihrer Entwicklung seit der Rückkehr an den Bundesstützpunkt Essen nach einem US-Studium im Herbst jedenfalls nicht. „Ich will zeigen, was ich kann“, sagte Demler. „Ich hatte fast mit dem Gedanken gespielt, 2020/21 aufzuhören. Da ich dieses Jahr eine gute Entwicklung gemacht habe und vor allem den Spaß wiedergefunden habe, freue ich mich auf die nächsten drei Jahre. Denn ich glaube, da geht noch was.“ Womöglich ja schon in Berlin.

Auch Lucas Matzerath glaubt fest an weitere Leistungssprünge. Der 21-Jährige hatte der erfolgreichen Olympiaqualifikation gleich noch ein EM-Finale in Budapest folgen lassen. „Ich habe mich mit einer Pizza begnügt als Zelebrierung. Das Lob des Trainers ist auch Feier genug“, sagte der Frankfurter. Nach zuletzt verstärktem Ausdauertraining und einer Corona-Impfung am Freitag kommt es bei den Deutschen Meisterschaften über 100m Brust zum Duell mit dem deutschen Rekordhalter Fabian Schwingenschlögl. „Vielleicht kann ich mich selbst positiv überraschen“, sagte Matzerath. Und betonte das freundschaftliche Verhältnis zum acht Jahre älteren Rivalen: „Wir sind keine Feinde und gucken uns grimmig an beim Vorstart. In der Arena kämpft jeder für sich, aber außerhalb sind wir sehr kollegial, kommen sehr gut miteinander klar. Selbst nach seinem Rekordrennen hatte Fabi ja sofort betont, dass er hofft, dass ich nachziehen kann. Das zeigt, dass wir ein positives Verhältnis haben. Das pusht ja auch immer, wenn man sieht, der andere war sehr schnell. Da bringt man selber sofort mehr Elan ins Training und sagt sich, an die Zeit will ich rankommen und auch oben mitschwimmen.“

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