Lambertz: „Wir haben einen riesen Heimvorteil“

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In einem Kurzinterview äußert Hennig Lambertz, Chefbundestrainer Schwimmen im DSV, seine Vorfreude auf die Europameisterschaften im eigenen Land und zeigt sich zufrieden mit den ersten Leistungen seines Perspektivteams bei der DM.

Herr Lambertz, Sie haben die Location für die Europameisterschaften im eigenen Land – das Velodrom – besichtigt. Wie gefällt Ihnen das neue Bad?

Es sieht wirklich jetzt schon sehr sehr toll aus! Im Moment ist zwar noch wenig vorbereitet, und dort, wo das Schwimmbecken sein wird, steht jetzt noch ein Boxring. Aber man kann jetzt schon sagen, dass wir selten eine so schöne Location für die Europameisterschaften hatten. Das wird sicher ein Highlight – für Athleten und Zuschauer gleichermaßen.

Was bedeutet für dich die EM im eigenen Land?

Wir haben einen riesen Heimvorteil. Ich hoffe, dass sehr viele Zuschauer unsere Sportler anfeuern, und wir mit diesem Rückenwind richtig gut abschneiden.

Was gibt es für Veränderungen, dass es diesmal vielleicht für mehr Medaillen reicht, als noch bei der WM in Barcelona im vergangen Jahr?

Wir müssen erst einmal ruhig und sachlich bilanzieren, dass wir uns keine Topathleten aus dem Hut zaubern können. Aber wir haben ja schon Einige, und die sind toll: Marco Koch, Steffen Deibler, Paul Biedermann et cetera. Dorothea Brandt hat heute Vormittag über 50m Brust den deutschen Rekord eingestellt – das ist auch gut, aber eine Britta Steffen können wir nicht einfach so ersetzen. Genauso wenig wie Athleten, die aufgehört haben, Helge Meeuw, Benjamin Starke, Sarah Pöwe und viele mehr. Da müssen wir einfach ein wenig abwarten, dass wir die zweite Reihe soweit aufbauen und die Lücke füllen. Das wird ein bisschen dauern. Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass wir die geforderte Normzahl von sechs bis acht Medaillen im Beckenschwimmen auch erreichen, wenn alles gut läuft.

Was genau ist das Perspektivteam?

Das ist ein Zusammenschluss von den besten 20 Sportlern Deutschlands, egal aus welcher Disziplin. Wir versuchen, in verschiedenen Lehrgängen, 16-18 Wochen im Jahr, die Athleten gemeinsam zu trainieren, denn sie sind ja über ganz Deutschland verteilt. So wollen wir das Niveau der Schwimmer immer wieder erhöhen mit optimaler Betreuung durch Physiotherapie, Ärzte, Trainerteam und Diagnostik, so dass die Sportler viel Zeit im Jahr unter besten Trainingsbedingungen mit guten Trainingspartnern verbringen.

Wie zufrieden bist du hier bei der DM mit deinem Perspektivteam?

Im Moment sehr! Gestern war ja der erste Tag der Entscheidungen mit den Langstrecken und schon sehr viele Athleten des Perspektivteams schafften den Sprung aufs Podium. Ob das eine Finnia Wunram, Jacob Heidtmann oder Kevin Wedel über 400m Lagen waren oder die beiden Erstplatzierten über 800m Freistil (Sarah Köhler und Leonie Antonia Beck). Das freut uns natürlich, dass wir die Richtigen ausgewählt haben und sie sich auch noch gut entwickeln.

Letzte Frage – warum sollte man als Zuschauer zur EM kommen?

Ich glaube, dass es ein unvergessliches Highlight für jeden sein kann, der Spitzensport auf höchstem Niveau erleben will. Mit sehr viel Freude dabei.

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