Triple für den SC Magdeburg am zweiten DKM Wettkampftag

Veröffentlicht am

Der zweite Finalabschnitt der Int. Deutschen Kurzbahnmeisterschaften (DKM) in Berlin startete mit einer guten Bekannten. Über 400m Lagen der Damen konnte sich die hoch favorisierte Franziska Hentke (SC Magdeburg) in 4:33,10 Minuten souverän den Titel holen. Damit feierte sie bereits ihre zweite Goldmedaille dieser Meisterschaften. „Ich bin froh, beide Titel in meinen Paradedisziplinen verteidigt zu haben. Heute bin ich noch zufriedener mit der Zeit als gestern über die 200m Schmetterling, denn damit liegen wir voll im Plan in Richtung Tokio“, freute sich Hentke. Die erst 17-jährige Giulia Goerigk (SGR Karlsruhe) durfte sich über die Silbermedaille freuen und kratzte in 4:37,76 an der Norm für die Kurzbahn-Europameisterschaften in Glasgow (04. – 08. Dezember).

Richtig spannend wurde es im Herren-Finale über 400m Lagen. Bis zum Schluss kämpften drei Männer um den Sieg, der erst mit dem Anschlag entschieden wurde. Dabei setzte sich Marius Zobel (SC Magdeburg) dank seines starken Endspurts in 4:07,40 durch und feierte so seinen ersten DKM-Titel. Knapp dahinter schlug Fynn Minuth (Neckarsulmer Sport-Union) in 4:07,53 an, gefolgt vom lange führenden Ramon Klenz (SG Neukölln Berlin) in 4:07,64. Damit blieben alle drei Erstplatzierten unter der geforderten Normzeit für Glasgow. „Mein Ziel ist es, mich für Olympia zu qualifizieren – egal ob über Kraul oder Lagen. Dafür haben wir die Grundlagen gut gelegt, wie dieses Ergebnis zeigt“, sagte der 20-jährige Zobel.

Auch über 50m Schmetterling der Damen ging es heiß her und blieb ungewiss bis zum Schluss. Sprintkönigin Aliena Schmidtke hatte am Ende die Nase vorn und bewies in 25,91 einmal mehr ihre Qualität über diese Strecke, es war bereits der dritte Sieg in Folge für den SC Magdeburg an diesem Nachmittag. Ebenfalls schnell unterwegs waren die Silbermedaillen-Gewinnerin Lisa Höpink (SG Essen) in 26,07 und die Drittplatzierte Angelina Köhler (Hannover 96), die in 26,18 einen deutschen Altersklassenrekord für 19-Jährige aufstellte. „Ich bin seit 10 Jahren keine DKM mehr geschwommen, ein deutscher Titel ist auf jeden Fall etwas Besonderes für mich“, erklärte Schmidtke und schickte gleich noch eine Kampfansage an die junge Konkurrenz hinterher: „Den Titel über die 100 Meter Schmetterling will ich mir nun aber auch noch sichern.“

Bei den Männern setzte sich der kurzfristig angereiste Wahl-Amerikaner Marius Kusch (DSV) über 50m Schmetterling durch und holte sich in schnellen 22,72 den Titel. Damian Wierling (SG Essen) musste sich wie schon über 100m Freistil mit der Silbermedaille zufriedengeben (22,97). Dritter wurde der erst 18-jährige Luca Nik Armbruster (SG Dortmund), der den eigenen Altersklassenrekord auf 23,19 verbesserte.

Spannend machten es auch die Damen über 200m Rücken, bei denen Routinier Jenny Mensing (SC Wiesbaden 1911) Titelverteidigerin Nadine Laemmler (Neckarsulmer Sport-Union) entthronte. In 2:05,34 bewies Mensing, dass man auch mit 33 Jahren immer noch Topleistungen erbringen kann. Laemmler schlug nur 43 Hundertstelsekunden dahinter in 2:05,77 auf Platz zwei an. Beide unterboten damit deutlich die Norm für die Kurzbahn-EM.

Über 200m Rücken der Männer konnte sich der Favorit Christian Diener (Potsdamer SV) auf den letzten Metern gegen Geburtstagskind Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin) den Titel holen. Nachdem Diener bereits die 400m Lagen in den Knochen hatte, rettete er in 1:52,00 den Sieg und unterbot die EM-Norm dabei noch um zwei Sekunden. Auch Ole Braunschweig blieb in 1:52,90 unter der geforderten Qualifikationszeit. „Ich freue mich schon, zusammen mit Ole zur EM zu fahren. Dass er heute den Titel zu seinem 22. Geburtstag nicht bekommen hat, kann er ab. Konkurrenz belebt das Geschäft.“

Im 200m-Freistil-Finale der Frauen setzte sich Annika Bruhn (Neckarsulmer Sport-Union) schon frühzeitig an die Spitze des namhaften Feldes und konnte den Vorsprung dann auch bis zum Anschlag retten. In schnellen 1:54,35 holte sie den Meistertitel, musste jedoch auf den letzten Metern hart gegen Nachwuchstalent Isabel Gose kämpfen, die nur knapp dahinter in 1:54,64 anschlug. Gestern hatte Gose bereits den Altersklassenrekord für 17-Jährige über 800m Freistil pulverisiert (8:17,18). Beide Schwimmerinnen unterboten im heutigen Finale die geforderte Normzeit für die Kurzbahn-EM. „Die Zeit war bombastisch, ich freue mich mega, dass es gerade so gut läuft. Das macht sehr viel Mut für Olympia“, sagte Bruhn, die zuletzt mit der Magdeburger Trainingsgruppe von Bernd Berkhahn gemeinsam im Höhentraining gearbeitet hatte.

Den Abschluss bildeten die Männer über 200m Freistil. Beeindruckend stark begann Philip Heintz (DSV) das Rennen, der zuvor extra auf das 400m Lagen Finale verzichtet hatte. Erst auf den allerletzten Metern konnte Poul Zellmann (SG Essen) ihn abfangen und die Goldmedaille in 1:44,60 holen. Heintz, der nach dem Zweikampf deutlich nach Luft schnappte, unterbot als Zweitplatzierter in 1:44,92 ebenfalls die Normzeit für Europameisterschaften. „Ich habe jetzt dreimal versucht, auf der Kurzbahn über 200 Kraul Deutscher Meister zu werden – und endlich hat es geklappt“, sagte Zellmann anschließend: „Da ist es auch okay, dass die Zeit mich nicht super zufrieden macht.“

Weitere Neuigkeiten von den Deutschen Meisterschaften Schwimmen 2024