Doppeltes Gold für Gose und Märtens bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin

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Seit ihren EM-Triumphen im vorigen Sommer sind Isabel Gose und Lukas Märtens die neuen Aushängeschilder im hiesigen Schwimmsport, und dieser Rolle wurde das Powerpaar vom SC Magdeburg zum Auftakt der Deutschen Meisterschaften in Berlin wieder einmal gerecht. Gose setzte beim Sieg über 1500m Freistil mit neuer Bestzeit (15:56,80 Minuten) das sportliche Glanzlicht des ersten Wettkampftages. Und Märtens sicherte sich beim Triumph über 200m Rücken (1:58,26 Minuten) seinen ersten nationalen Einzeltitel überhaupt.

Am Vormittag hatten beide gemeinsam mit der Mixed-Staffel über 4x200m Freistil auch schon das erste Gold des Tages eingesammelt. Zum Siegerquartett gehörte neben Marius Zobel auch Lukas‘ drei Jahre jüngere Schwester Leonie Märtens (19). Diese glänzte am Nachmittag auch ein weiteres Mal als Zweitplatzierte hinter Gose über 1500m, ihre Zeit von 16:08,54 lag sogar unter der WM-Norm (16:09,09). Auch deswegen hatte die kürzlich zurückgetretene Olympiadritte Sarah Wellbrock viel Freude an der von ihr vorgenommenen Siegerehrung, anschließend wurde sie vom Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) selbst noch einmal im großen Rahmen für ihre erfolgreiche Karriere gewürdigt und aus dem Leistungssport verabschiedet.

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In der Halle bekam so mancher feuchte Augen dabei. „Wir haben schon oft geweint wegen ihres Rücktritts. Dass es mich jetzt nochmal überkommt, war mir eigentlich schon vorher klar, als ich erfahren habe, dass Sarah die Siegerehrung macht. Das war ein sehr besonderer Moment, denn wir sind auch gute Freundinnen“, gestand Gose. „Es wäre mir natürlich eine große Ehre, in Sarahs Fußstapfen zu treten. Auf den 1500 Metern stehe ich noch am Anfang, ich muss mich da noch reinfuchsen und meine eigene Taktik entwickeln. Heute war das ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ Auch Märtens war zufrieden, dass in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli) alles nach Plan läuft: „Ich freue mich, dass ich hier meine ersten Meistertitel mitnehmen konnte. Die Zeiten waren gut, müssen mit Blick auf die WM aber noch besser werden. Aber wir haben je noch zwei Wochen Zeit.“

Doppeltes Gold erkämpfte sich am Donnerstag auch Angelina Köhler (SG Neukölln). Über 100m Schmetterling wiederholte sie in 57,95 Sekunden souverän ihren Vorjahressieg, am Vormittag hatte sie zuvor schon mit der Frauen-Lagenstaffel ihres neuen Vereins SG Neukölln Berlin triumphiert. „Ich fahre mit viel Selbstvertrauen zur WM. Ich bin gut vorbereitet, habe meine Routinen und fühle mich sicher. Jetzt geht es mit Vollgas nach Fukuoka“, sagte die 22-Jährige.

Erfolgreichster Verein war am Auftakttag die SG Frankfurt, ihre zwei Einzel- und zwei Staffelsiege verdankten die Hessen dabei auch ihrer internationalen Ausrichtung. Dank ihres Startrechts für einen deutschen Verein konnten der Südafrikaner Chad le Clos über 100m Schmetterling (52,11 Sekunden) und die Ungarin Zsuzsanna Jakabos über 400m Lagen (4:45,37 Minuten) sowie in jeweils einer Staffel deutsche Meister*innen werden. Der zu den WM-Favoriten zählende le Clos lag allerdings nur ganz knapp vor Marius Kusch (SG Essen/52,30), der eine WM-Teilnahme für den DSV bekanntlich knapp verpasst hatte.

Über 400m Lagen konnte Cedric Büssing (SG Essen) seinen Titel verteidigen. Die Siegerzeit (4:17,63 Minuten) lag nur knapp über Bestzeit, das stimmte den US-Studenten optimistisch für die bevorstehenden U23-Europameisterschaften. „Im August sollte es dann in Dublin noch um einiges schneller gehen können“, sagte Büssing.

>> Alle DM-Ergebnisse im Überblick

Die Deutschen Meister*innen von Donnerstag:

  • 100m Schmetterling Männer: Chad le Clos (SG Frankfurt) 52,11
  • 100m Schmetterling Frauen: Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) 57,95
  • 200m Rücken Männer: Lukas Märtens (SC Magdeburg) 1:58,26
  • 400m Lagen Männer: Cedric Büssing (SG Essen) 4:17,63
  • 400m Lagen Frauen: Zsuzsanna Jakabos (SG Frankfurt) 4:45,37
  • 1500m Freistil Frauen: Isabel Gose (SC Magdeburg) 15:56,80
  • 4x200m Freistil Mixed: SC Magdeburg (Leonie Märtens, Isabel Gose, Marius Zobel, Lukas Märtens) 7:41,84
  • 4x100m Lagen Frauen: SG Neukölln Berlin (Lena Riedemann, Nele Schulze, Angelina Köhler, Lisa-Marie Finger) 4:06,42
  • 4x200m Freistil Männer: SG Frankfurt (Aaron Wilkes, Danny Schmidt, Tobias Düll, Chad Le Clos) 7:28,54
  • 4x100m Freistil Frauen: SG Frankfurt (Dalma Sebestyen, Zsuzsanna Jakabos, Nika Steigerwald, Christina Lehr) 3:47,20

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