Hausding und Wolfram mit Karrierebestleistung, auch Punzel/Hentschel überragend

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Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin hat Patrick Hausding (Berliner TSC) seine Ambitionen auf eine olympische Einzelmedaille bei den Sommerspielen in Tokio (23. Juli – 08. August) eindrucksvoll untermauert. Deutschlands „Mister Wasserspringen“ siegte am Samstag vom 3m-Brett mit neuer Karrierebestleistung von 542,25 Punkten. Für den inzwischen 32-Jährigen war es bereits sein 46. DM-Titel. Hinter ihm überzeugte auch der Zweitplatzierte Martin Wolfram (Dresdner SC 1898) mit neuer Bestleistung von 519,90 Punkten, Bronze ging an Alexander Lube (SV Neptun Aachen) mit 446,40 Punkten.

„Nach dem verpatzten EM-Wettkampf vom 3m-Brett wollte ich hier zeigen, was ich kann – und das ist mir mit Karrierebestleistung gut geglückt“, sagte Hausding. „Ich habe mir mit Martin einen guten Fight geliefert und es hat einfach Spaß gemacht, weil alles so gut funktioniert hat. Wir sind beide nun sehr motiviert für Tokio. Wir fahren dahin, um um die Medaillen mitzukämpfen. Mit dieser Leistung kann ich auch im Einzel oben mitspringen.“

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Der Berliner zeigte sich gut erholt von seinem Missgeschick am Vortag, als er im 3m-Synchronwettbewerb beim Auerbachsalto in der Hocke abgerutscht und ins Trudeln geraten war. Dort hatte er sich zusammen mit Vereinskollege Lars Rüdiger mit Bronze begnügen müssen. Dieses Mal lieferte er eine starke Serie ab, vier seiner sechs Sprünge wurden mit über 90 Punkten bewertet, beim Auerbachsalto fehlten nur 0,25 Punkte zur 100. Auch der abschließende 3,5-fache Salto vorwärts mit drei Schrauben, der schwerste Sprung der gesamten Konkurrenz, gelang Hausding blitzsauber. „Das war überragend“, jubelte Heimtrainer Christoph Bohm. „Dieser Sprung kann bei Olympia darüber entscheiden, ob du was holst. Wenn er den in Tokio so bringt, dann ist da was drin in Richtung Medaille.“

Das hohe Niveau war auch notwendig, denn mit Wolfram hatte Hausding an diesem Tag einen starken Herausforderer. Der Weltcup-Sieger und EM-Dritte war im Halbfinale der Beste und lag auch im Finale nach drei Durchgängen in Führung, bis zum Schluss blieb er am Sieger dran. „Das ist einfach Wahnsinn“, meinte er. „Vor ein paar Tagen habe ich überlegt, ob ich wohl die Olympianorm von 440 Punkten schaffe, da war ich vom Kopf her noch nicht bereit. Weltcup, EM und jetzt die Deutschen Meisterschaften so knapp hintereinander, das zehrt einfach an den Kräften. Umso schöner ist es, jetzt einen solchen Abschluss zu finden“, so Wolfram. Und kündigte an: „In Tokio geht sogar noch mehr.“

Neue Bestleistung für die Europameisterinnen

Mit dieser Einstellung reisen auch Tina Punzel (Dresdner SC 1898) und Lena Hentschel (Berliner TSC) nach Japan. Die Europameisterinnen siegten im 3m-Synchronspringen mit 330,84 Punkten und stellten damit ebenfalls eine neue Bestleistung auf. „Das war ein sehr guter Wettkampf für uns. Die Woche war anstrengend für uns, aber wir haben an unserem letzten Wettkampftag nochmal das Maximum rausgeholt“, sagte Punzel.

Damit hat das Paar vom Weltcup über die EM bis jetzt zur DM in jedem Wettkampf noch einen drauflegen können. „Da ist noch nicht Schluss, da kommt noch etwas im Sommer. Wir haben uns über die Reise immer mehr zusammengefunden, fast täglich zusammen trainiert. Das merkt man, denn der Rhythmus geht ins Blut über“, so Punzel. Hentschel ergänzte: „Mit der persönlichen Bestleistung im letzten Wettkampf vor Olympia haben wir uns ein gutes Gefühl geholt. Wir probieren die Leistung nochmal abzurufen, trainieren weiter so fleißig wie bisher. Dann hoffen wir auf den besten Wettkampf in Tokio und schauen, wie es ausgeht.“

Für Punzel war es der dritte Titel bei diesen Meisterschaften, die Dresdnerin ist damit die erfolgreichste Wasserspringerin dieser Titelkämpfe. Silber holten Julia Deng (SV Neptun Aachen) und Jennifer Li Orlowski (SV Halle) mit 265,35 Punkten, Platz drei belegten Jette Müller und Thalea Paschel (beide WSC Rostock) mit 261,51 Punkten. Die Wettkämpfe im Wasserspringen gehen am Sonntag mit dem Turm-Synchronspringen der Männer zu Ende.

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