Olympiastarter Mühlleitner mit Topleistung zum Meistertitel

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Zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften im Rahmen von „DIE FINALS 2021“ sorgte Olympiateilnehmer Henning Mühlleitner (Neckarsulmer Sport-Union) für einen weiteren sportlichen Höhepunkt in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE). In starken 3:48,39 Minuten holte er sich den Titel über 400m Freistil, auch wenn Oliver Klemet (SG Frankfurt/3:48,81) und Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover/3:50,00) lange gut mithielten. „Das hat Spaß gemacht im Finish. Ich bin ziemlich zufrieden mit der Zeit“, sagte Mühlleitner. Der EM-Dritte von 2018 lobte ausdrücklich auch die junge Konkurrenz. „Wir bauen in der Disziplin Freistil gerade eine gute Breite auf in Deutschland, das ist schon beeindruckend. Und ich glaube, das bringt uns alle nach vorne.“

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Überzeugende Auftritte zeigten am Sonntag auch Annika Bruhn (Neckarsulmer Sport-Union/54,60 Sekunden) und Damian Wierling (SG Essen/49,32) bei ihren Erfolgen über 100m Freistil. „Ich freue mich sehr über den Meistertitel. Ich bin gerade noch voll im Training für Tokio, die Erholung kam erst an den Wettkampftagen. Wenn ich das Rennen gleich am Donnerstag geschwommen wäre, hätte ich mehr Probleme gehabt“, sagte Wierling. Der Sprinter schaute zudem ein wenig über den Beckenrand: „Ich fand es total beeindruckend, bei den FINALS auch mal die Wasserspringer*innen zu sehen. Wir konnten auch Kontakte knüpfen, ich habe am Freitag zum Beispiel mit Timo Barthel das „Duell der Giganten“ gemacht, wo wir gegeneinander geschwommen und gesprungen sind, das hat auf jeden Fall Spaß gemacht.“

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Während sich mit Kathrin Demler (SG Essen) über 200m Schmetterling (2:11,79 Minuten), Nina Kost (SV Nikar Heidelberg) über 50m Rücken (28,48 Sekunden), Lucas Matzerath (SG Frankfurt) über 50m Brust (27,42 Sekunden) und Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg) über 50m Schmetterling (23,98 Sekunden) die Favorit*innen durchsetzten, gab es auch unerwartete Sieger*innen. Marlene Sandberg (SSC Berlin-Reinickendorf) über 800m Freistil (8:45,12 Minuten) und Peter Varjasi (LSV Bayern) über 50m Freistil (22,50 Sekunden) sorgten mit den Erfolgen jedenfalls für Überraschungen.

Über 200m Brust triumphierte Kim Herkle (SV Cannstatt) in 2:27,43 Minuten, Anna Elendt (SG Frankfurt) hatte sich nach Bestzeit im Vorlauf (2:26,89) wieder ins Olympiatraining verabschiedet. Doch das konnte die Freude bei Herkle nicht trüben: „Es war einfach ein Traum, der für mich heute in Erfüllung gegangen ist. Ich wollte schon immer Deutsche Meisterin werden und war dann überglücklich, als ich es auf der Anzeigetafel gesehen habe. Die Goldmedaille wird einen guten Platz finden.“ Die 18-Jährige hatte die Olympiaqualifikation im April denkbar knapp verpasst, will sich davon aber nicht entmutigen lassen: „Ich möchte auf jeden Fall auf die internationale Bühne, mich weiterentwickeln und immer wieder Bestleistungen schwimmen. Mein Vorbild ist Katinka Hosszu, einfach aufgrund ihrer Wettkampfhärte.“

Ramon Klenz mit drei Titeln erfolgreichster Teilnehmer

Ein gutes Vorbild gibt bei diesem Thema auch Ramon Klenz (SG Neukölln) ab. Nach zwei Erfolgen in seiner Paradedisziplin Schmetterling holte sich der Berliner über 200m Lagen mit Bestzeit (2:01,11 Minuten) seinen dritten Titel an diesem Wochenende und stieg damit zum erfolgreichsten DM-Teilnehmer auf. „Ich wollte so viel schwimmen, wie es geht. Wettkampf ist das beste Training und das wollte ich hier nutzen“, sagte Klenz. Dass er nach einer Corona-Infektion und einem Autounfall das Olympiaticket knapp verpasst hatte, hat seiner Motivation offenbar nichts anhaben können. Nur die Heidelbergerin Nina Kost konnte es ihm gleichtun und ebenfalls drei Titel holen.

Die Leistungen des DSV-Teams freuten auch Bundestrainer Hannes Vitense. Zufrieden formulierte er seine Meisterschaftsbilanz: „Besonders erfreut haben uns bei diesen Titelkämpfen natürlich die Rekorde und die tolle Entwicklung von Anna Elendt insgesamt, zumal sie den Anschluss zur Weltspitze hier ja ohne gesonderte Vorbereitung heraus erzielt hat. Auch andere Olympiateilnehmer*innen wie Annika Bruhn, Lucas Matzerath oder Henning Mühlleitner haben sich in Berlin prima präsentiert. Genauso positiv finde ich aber auch, dass sich mit Leonie Märtens, Timo Sorgius, Zoe Vogelmann oder Sven Schwarz auch Talente in den vorderen Reihen gezeigt haben, die wir für Paris 2024 und Los Angeles 2028 entwickeln wollen. Die positiven Erfahrungen bei den FINALS werden sicher sehr motivierend wirken für ihre internationalen Einsätze.“

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