GOLDJUNGE: Marco Koch holt Weltmeistertitel über 200m Brust

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Es ist das erste WM-Gold eines deutschen Schwimmers seit sechs Jahren: In einem hochspannenden 200m Brust-Rennen ließ der Darmstädter Marco Koch die gesamte Weltspitze hinter sich und gewann Gold! „Ich bin sprachlos“, sagte er nach seinem Triumph, und: „Jetzt gehe ich erst mal zu Burger King.“

Bei der letzten Weltmeisterschaft noch errang Koch den Vizemeistertitel, geschlagen von Daniel Gyurta (HUN), der zum dritten Mal in Folge zu Gold geschwommen war. Im WM-Becken von Kazan sah es anders aus: „Die Taktik“, sagte der frisch gebackene Weltmeister, „ist voll aufgegangen.“ So lag Koch nach der ersten Bahn noch auf Position fünf und arbeitete sich auf den zweiten 50 Metern auf den dritten Rang hoch. Auf der vorletzten Bahn dann ließ der Deutsche die komplette Konkurrenz hinter sich und wendete als Erster. Auf den letzten Metern dominierte Koch das Rennen und setzte sich gegen die Angreifer Kevin Cordes (USA, Silber) und Daniel Gyurta (Bronze) durch: In 2:07,76 Minuten schlug er als Sieger an! Bescheiden und ehrgeizig wie er ist beurteilte er seine Leistung, trotz eben errungener Goldmedaille, kritisch: „Die Zeit war nicht so gut; ich dachte, ich kann schneller schwimmen.“ Tatsächlich war der 25-Jährige über seinem Deutschen Rekord von der EM 2014 (2:07,47 Minuten) geblieben und hatte im Vorfeld angekündigt, man müsse für einen WM-Sieg Richtung Weltrekord schwimmen. Doch letzten Endes war die Zeit egal, der Titel alles was zählt – denn nebenbei hat Marco Koch Geschichte geschrieben: Noch nie ist ein Deutscher über 200m Brust Weltmeister geworden.

Das zweite Finale an diesem Abend bestritt die 4x200m Freistilstaffel der Männer. Dass die Konkurrenz stark sein würde, wussten sie. Als Vierter hatten sich Jacob Heidtmann (1:47,86 Minuten), Florian Vogel (1:48,13 Minuten), Clemens Rapp (1:46,88 Minuten) und Paul Biedermann (1:44,80 Minuten) qualifiziert. Einen überraschenden Wechsel gab es: Florian Vogel wurde gegen Christoph Fildebrandt ausgetauscht. Heidtmann eröffnete das Rennen und bestätigte seine Zeit in 1:47,94 Minuten auf dem siebten Platz. Rapp übernahm und verbesserte sich um drei Zehntel im Gegensatz zum Vorlauf, womit er auf Rang fünf vorschwamm. Christoph Fildebrandt wechselte in 1:49,39 Minuten als Achter auf Paul Biedermann, der auf Aufholjagd ging. Biedermann versuchte alles und lieferte mit einer Zeit von 1:44,80 Minuten hinter dem Briten James Guy die zweitschnellste Zeit aller 32 Staffelteilnehmer ab. Leider reichte es nur für den fünften Platz.

Drei Halbfinals standen heute für die deutsche Mannschaft auch noch auf dem Programm. Jenny Mensing und Lisa Graf zeigten starke Rennen, beide verbesserten sich um drei Zehntel. Am Ende war für Mensing in 2:09,16 Minuten Platz acht notiert – für Lisa Graf, die erneut persönliche Bestzeit schwamm, in 2:09,40 Minuten Platz neun.

Enttäuschend verlief der Wettkampftag für Steffen Deibler. Über 100m Schmetterling schwamm er in 52,07 Sekunden fast zwei Zehntel langsamer als in den Vorläufen und wurde Zehnter. Optimistisch kann er jedoch in die Zukunft blicken: „Schütteln, nach vorne gucken und im nächsten Jahr noch was drauflegen.“

Die Ergebnisse der DSV-Schwimmer im Überblick
200m Rücken Halbfinale    Jenny Mensing 2:09,16 Rang 8
200m Rücken Halbfinale Lisa Graf 2:09,40 Rang 9
100m Schmetterling Halbfinale Steffen Deibler 52,07 Rang 11   
200m Brust Finale Marco Koch 2:07,76    GOLD
4x 200m Freistil Finale Jacob Heidtmann
Clemens Rapp
Christoph Fildebrandt   
Paul Biedermann
7:09,01 Rang 5

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