Start in Rio: Mehr als ein Quäntchen Pech

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Die deutschen Schwimmer sind mit viel Pech in den ersten Tag der olympischen Schwimmwettkämpfe gestartet – dabei beeindruckten vor allem Jacob Heidtmann und Florian Vogel mit guten Leistungen. Ganz Schwimmdeutschland jubelte zunächst mit Heidtmann, der in einem starken Rennen über 400m Lagen zu einem neuen Deutschen Rekord schwamm: 4:11,85 Minuten, das bedeutete Rang fünf! Doch auf die Freude folgte Ernüchterung: Heidtmann wurde disqualifiziert, aufgrund zwei Delfinkicks beim Brusttauchzug nach der 200m-Wende. Erlaubt ist lediglich einer. Über die Bilder kann man sich streiten, doch auf der olympischen Tafel wurde angezeigt: disqualified! Heidtmann schäumte am Beckenrand vor Wut.

Auch Florian Vogel zeigte ein souveränes Rennen über 400m Freistil. Vor allem auf der letzten Bahn zog der Münchner Athlet das Tempo noch einmal deutlich an und schlug in seinem Lauf als Dritter an: 3:45,49 Minuten, knapp eine halbe Sekunde über Bestzeit, aber auf Finalkurs. Nach den restlichen Vorläufen indes war klar: Vogel hatte Pech, er verpasste das Finale als Neunter nur um sechs Hundertstelsekunden. In den Finalabschnitt heute Nachmittag schwamm nur ein deutscher Athlet: Christian vom Lehn kann mit seinem Auftritt zufrieden sein. In 1:00,13 Minuten über 100 m Brust schwamm er eine gute Zeit und qualifizierte sich auf Rang 15 für das Semifinale.

Die anderen DSV-Athleten blieben teils weit entfernt von ihren Bestleistungen. Alexandra Wenk, die deutsche Hoffnung über 100m Schmetterling, schlug nach 58,49 Sekunden auf Rang 22 an – bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin schwamm sie noch acht Zehntelsekunden schneller. Clemens Rapp verpasste seine Bestzeit über 400m Freistil in 3:49,10 Minuten um zwei Sekunden, Franziska Hentke schwamm über 400m Lagen 4:43,32 Minuten – ganze fünf Sekunden langsamer als sie schon einmal war. Für Hentke allerdings steht ihr Höhepunkt noch an: mit dem Rennen über 200m Schmetterling am Dienstag. Auch Newcomer Johannes Hintze hatte zu kämpfen. Mit 17 Jahren das erste Mal bei den olympischen Spielen dabei, ging es vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Seine Zeit über 400m Lagen, 4:18,25 Minuten, reichte nicht an seine Bestleistung von der DM heran wie er vier Sekunden schneller war.

Die Vorläufe in #Rio2016 der DSV-Schwimmer im Überblick

  • Johannes Hintze / 400m Lagen / 4:18,25 (DM BZ: 4:14,72) / Platz 18
  • Jacob Heidtmann / 400m Lagen / 4:11,85 – DR (davor 4:12,08) / disqualifiziert
  • Alexandra Wenk / 100 Schmetterling / 58,49 (DR BZ: 57,70) / Platz 22
  • Clemens Rapp / 400m Freistil / 3:49,10 Minuten (BZ: 4:47,19) / Platz 24
  • Florian Vogel / 400m Freistil / 3:45,49 Minuten (BZ: 3:44,89) / Platz 9
  • Franziska Hentke / 400m Lagen / 4:43,32 (BZ: 4:38,56) / Platz 21
  • Christian vom Lehn / 100m Brust / 1:00,13 / Platz 15 / qualifiziert für das Halbfinale
  • (EW)

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